Ich stehe dazu: ich liebe Mädelsabende vor dem Fernseher, dabei über die Figur/den Intellekt/die Frisur der wunderschönen Protagonistinnen zu lästern und sich nebenbei tütenweise Kartoffelchips reinzupfeifen. Vielleicht macht mich das zu einem schlechten Menschen, mein IQ fällt wahrscheinlich bei jeder Sendung um 10 Punkte, aber nichts macht so viel Spaß wie ab und an zu sündigen…
Für derartige Vorhaben eignen sich traditionell Formate wie Germany’s Next Topmodel oder Die Model WG perfekt, jetzt zieht Vox mit Das perfekte Model nach. Aber halt – angeblich soll es hier professionell zugehen, wie im echten Modebusiness, hart, aber nicht so gemein wie bei Heidi. Der Konkurrenzkampf soll vor allem zwischen den Jurorinnen Eva Padberg und Karolina Kurkova stattfinden, die sich als Coaches um jeweils 10 Kandidatinnen kümmern und natürlich die Gewinnerin in ihrem Team haben möchten (The Voice of Germany lässt grüßen).
Die Premiere am gestrigen Abend erinnerte aber doch stark an das erfolgreiche Next Topmodel Format. Weinerliche und absolut überflüssige Homestories, dann ab auf den Laufsteg und möglichst mit der Jury Salsa tanzen, soweit nichts Neues. Besonders bitter ist mir aufgestoßen, dass einige Kandidatinnen fast im Bohlenstil vorgeführt werden: wer nicht der Size Zero Norm entspricht, erntet abfällige Blicke der Jury und Kommentare zur Fehleinschätzung seines Modelpotentials. Extrem genervt hat mich auch die pikierte Reaktion der Jury, als einige Möchtegernmodels beim Völlerei-Shooting tatsächlich gegessen haben („Dir muss so schlecht sein…“). Es ist nur ESSEN!
Immerhin inszenieren sich die Modelvorbilder Eva und „KK“ nicht wie Heidi Klum als glamouröse Hollywoodstars, sondern fahren betont bodenständig auf Hollandrädern vor und haben zu einem gewissen Grad auch Geduld mit den Mädchen, das zeigt sich zum Beispiel, als eine 16-Jährige am zweiten Tag freiwillig abreist und Karolina ihr alles Gute wünscht und sagt „This job is not for everybody.“ Mir gefällt auch der Sprachmix, der zwar Karolinas mangelnden Deutschkenntnissen geschuldet ist, aber eigentlich das Modegeschäft auszeichnet (ich könnte allerdings auf die ständigen Voiceovers verzichten). Hoffentlich kommen bald auch internationale Aufträge, nicht nur Shootings in fremden Ländern für Otto oder Müllermilch. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass der Fokus auf klassischem Reality-TV und guter Quote liegt und weniger auf der Suche nach einem spektakulären Talent. Leider fehlt der unaufgeregten Sendung auch ein wenig Schwung, hoffentlich zieht das Tempo in den nächsten Folgen etwas an. Meine Chips und ich sind am nächsten Dienstag jedenfalls noch mal dabei.
Weitere Meinungen: Reni von Frag die Gurus hat die Sendung gefallen, Steven mag sie auch lieber als GNTM, der GNTM-Blog spricht schon von DpM, Yavi von Styleranking erklärt die Sendung hingegen für überflüssig.
Wie fandet ihr die erste Folge? Oder schaut ihr euch das gar nicht erst an?
…. also ich habe es bisher einfach nicht geschafft es zu schauen, aber wenn es irgendwann mal passt werde ich sicher mal reinzappen. Neugierig bin ich auf jeden Fall und den ein oder anderen Trick kann man sich ja bei solchen Sendungen immer mal abschauen 🙂
Liebe Grüße aus der edelfabrik
Chrissie
Ich mag die Sendung auch… da ich Fotografin bin, schau ich mir das gerne an um zu schauen, was die Models so machen etc. also sehr interessant für mich.
Die Sendung ist anders als Gntm oder besser oder schlechter will ich gar nicht sagen, kann ich auch nicht.
Ich finde es toll, das der Charakter der Sendung eher dokumentarisch als Show ist.
Es ist kein Wunder, das bei dem letzten Shooting, also Sünde (das mit dem Essen) so ausgefallen ist. Bei Heide heißt es immer, gib alles, mach schrei TU WAS! obwohl das ja gar nicht bei jedem Shooting der Fall sein muss. Ich denke die Mädchen sind einfach ein wenig von gntm angestachelt und wollen gleich alles richtig machen =)
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